31. Dezember 2021
#archiv
Ab dem 1. Januar 2022 gelten in Polen neue Mautsätze für die Benutzung mautpflichtiger Straßenabschnitte. Die Nutzer von schweren Kraftfahrzeugen und Fahrzeugkombinationen (mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen und Bussen) werden für jeden auf dem mautpflichtigen Straßennetz gefahrenen Kilometer zwischen 1 und 3 Groschen mehr zahlen als bisher. Die Tarife der so genannten elektronischen Maut sind abhängig von der Straßenkategorie, der Fahrzeugklasse und der Schadstoffklasse. Die Änderung der Tarife wurde in der Mitteilung des Ministers für Infrastruktur vom 2. Dezember dieses Jahres über die Tarife der elektronischen Maut für 2022 angekündigt. Sie ergibt sich aus dem Valorisierungsmechanismus, der einige Monate zuvor mit dem Gesetz zur Änderung des Gesetzes über mautpflichtige Autobahnen und den Nationalen Straßenfonds sowie einiger anderer Gesetze vom 15. April 2021 eingeführt wurde. Bei diesem Mechanismus wird davon ausgegangen, dass der Mautsatz im Folgejahr um den Verbraucherpreisindex der ersten drei Quartale des Jahres 2021 gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 2020 erhöht wird. Dieser Index, der vom Präsidenten des Statistischen Zentralamtes nach Ende des dritten Quartals dieses Jahres bekannt gegeben wurde, belief sich auf 104,2, was einem Preisanstieg von 4,2 % entspricht.
Die Zahlung der elektronischen Maut ist für die Nutzer von schweren Fahrzeugen auf mautpflichtigen Straßen in Polen obligatorisch. Diese Maut stellt eine Einnahme für den Nationalen Straßenfonds dar, dessen Mittel hauptsächlich für den Bau von Straßeninfrastrukturen verwendet werden. Die Erhöhung der Einnahmen des KFD wird zu einer Steigerung des Investitionspotenzials der Nationalstraßen führen, was sich in einer Verbesserung des Fahrkomforts, kürzeren Fahrzeiten und höherer Verkehrssicherheit niederschlagen wird.
Die Mautsätze für 1 km mautpflichtiger Straßen wurden seit der Einführung des elektronischen Mautsystems in Polen, d.h. seit 2011, nicht mehr angepasst und befinden sich im Vergleich zu den europäischen Ländern auf dem niedrigsten Niveau. Der Zweck der Anpassung der Mautsätze an die Inflation besteht darin, ihren realen Wert zu erhalten und die Möglichkeit zu gewährleisten, die Ausgaben der Staatskasse für die Straßeninfrastruktur zu erhöhen.
Vom 1. Oktober bis zum 31. Dezember 2021 werden die Nutzer von schweren Fahrzeugen 30% weniger für die Fahrten mit e-TOLL bezahlen. Mit der Senkung des elektronischen Mautsatzes sollte den Unternehmen des Transportgewerbes die Anpassung an die Umstellung des Mautsystems erleichtert werden. Die Ermäßigung gilt nur bis zum 31. Dezember 2021, danach zahlen die Nutzer für jeden gefahrenen Kilometer Mautstraße 100% der ab Januar 2022 geltenden E-Maut-Tarife.